Two pages of a Finanz und Wirtschaft magazine article discussing artificial intelligence, data transformation, and innovation, including a pixelated image of a person wearing glasses, a headshot of Dr. Simon Hefti.

Unternehmen stehen heute vor einer ähnlichen Herausforderung wie zur Zeit der Einführung von ERP-Systemen: Die datengetriebene Transformation erfordert nicht nur neue Technologien, sondern ein grundlegendes Umdenken in Strukturen, Prozessen und Entscheidungswegen. Lesen Sie in diesem Interview, wie die Gründer von D ONE bewusst diese Parallele ziehen, um die Dringlichkeit zu verdeutlichen. Während die ERP-Revolution vor Jahrzehnten Produktivitätssteigerungen brachte, liegt das Potenzial datenbasierter Wertschöpfung noch weit darüber – vorausgesetzt, Unternehmen überwinden technische Altlasten, Silos und kulturelle Barrieren. Entscheidend ist dabei der bewusste, strategische Umgang mit Daten als Grundlage für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

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«Künstliche Intelligenz braucht Daten – und ein neues Denken»

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen Daten kompetent und bereichsübergreifend nutzen können. D ONE begleitet sie auf dieser Reise – von der Strategie bis zur Umsetzung. Im Gespräch erklären die Gründer, warum sich Parallelen zur ERP-Revolution ziehen lassen – und warum die datengetriebene Transformation branchenübergreifend zur zentralen Führungsaufgabe wird.

Interview mit Simon Hefti und Hans Peter Gränicher, den Gründern der D ONE Value Creation AG.


Herr Gränicher, Herr Hefti, das Credo von D ONE lautet: «Aus Daten nützliche Erkenntnisse zu gewinnen, ist die Schlüsselkompetenz für alle Branchen». Warum ist das heute relevanter denn je?

Simon Hefti: Daten bilden die Realität ab – vergleichbar mit einem hochauflösenden Sensor. Wer sie gezielt nutzt, erkennt nicht nur, was gerade passiert, sondern kann Entwicklungen vorhersagen und bessere Entscheidungen treffen. Das ist nicht nur für Konzerne relevant – auch ein Bäcker profitiert davon, wenn er genau weiss, wie viele Brote er morgen verkaufen wird.

Hans Peter Gränicher: Wer AI will, muss Daten ernst nehmen. Belastbare Daten, Struktur und Aktualität sind wichtige Voraussetzungen. Wer den Geschäftsnutzen von AI sucht, muss Daten strategisch behandeln – als Teil der Unternehmens-DNA.

Und was ändert sich mit AI?

Simon Hefti: AI – und insbesondere Machine Learning – erweitert unsere Wahrnehmung. Systeme können heute riesige Datenmengen analysieren, Muster erkennen und Vorschläge generieren – in einer Geschwindigkeit und Präzision, die für den Menschen allein kaum erreichbar ist. Die wahre Stärke liegt aber in der Kombination: Wenn datengetriebene Analysen und menschliche Intuition zusammenkommen, verbessern sich Entscheidungen spürbar. Wir gehen nicht vom Bauchgefühl zur Maschine, sondern zur besseren Verbindung von Mensch und Maschine.

Hans Peter Gränicher: Die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, basierte schon immer auf Daten. Aber heute haben wir die Möglichkeit eines neuen «digitalen Wahrnehmungssystem», das uns hilft, schneller und umfassender zu verstehen – vorausgesetzt, wir nutzen es bewusst und kritisch.

Was hindert Unternehmen daran, diesen Weg konsequent zu gehen?

Hans Peter Gränicher: Viele Organisationen tragen Altlasten: technische, kulturelle und organisatorische. Der Umstieg auf ERP-Systeme war ein ähnlicher Bruch – teuer, unbequem, aber notwendig - und es wurden Produktivitätssteigerungen von typischerweise mehr als 30% erreicht. AI steht heute an einem ähnlichen Wendepunkt. Doch diesmal ist der Nutzen noch weitreichender, wenn wir ihn aktiv gestalten. Die Wertschöpfung aus Daten ist wie die ERP-Revolution – nur grösser.

Was dabei oft unterschätzt wird: Unternehmen müssen lernen, ihre Daten wirklich miteinander zu verknüpfen. Viele Informationen liegen in Silos, ohne Bezug zueinander. Der eigentliche Mehrwert entsteht aber erst, wenn Datenquellen sinnvoll kombiniert und in den richtigen Kontext gesetzt werden.

Zudem ist die Einführung datengetriebener Systeme und Nutzen von AI – ähnlich wie damals bei ERP – keine rein technische Frage. Es geht darum, Geschäftsprozesse neu zu denken und auf die neuen Möglichkeiten auszurichten. Das ist aufwändig, weil es fast immer bedeutet: tief in bestehende Abläufe einzugreifen, Verantwortlichkeiten neu zu definieren und operative Gewohnheiten zu verändern.

Simon Hefti: Die grössere Hürde ist meist nicht die Technik, sondern der Mut zur Transformation. Wer AI nur als Tool sieht, verkennt die Tragweite. Es braucht ein klares Ziel, ein Umdenken – und kleine, konkrete Erfolgserlebnisse, um den Weg zu ebnen.

Wie unterstützt D ONE konkret?

Hans Peter Gränicher: Wir starten oft mit einer einfachen Frage: Was wollen Sie mit Daten erreichen – konkret und geschäftsrelevant? Darauf bauen wir auf – mit einem strukturierten Vorgehen, das strategisches Denken mit pragmatischer Umsetzung verbindet. Wir helfen, das Potenzial von Daten sichtbar zu machen, passende Anwendungsfälle zu identifizieren und diese so zu gestalten, dass sie Mehrwert schaffen – sei es durch Prozessautomatisierung, bessere Entscheidungen oder neue Geschäftsmodelle.

Dabei bringen wir interdisziplinäre Teams zusammen. Wir bauen nicht nur Modelle, wir verankern sie im Alltag – so, dass sie genutzt werden und Wirkung entfalten. Unsere Stärke liegt darin, Brücken zu bauen: zwischen Fachbereichen, zwischen Vision und Realität, zwischen Technologie und Kultur.

Gerade bei AI ist es entscheidend, nicht bei einem Proof of Concept stehen zu bleiben. Wir denken Skalierung und Nachhaltigkeit von Anfang an mit – und begleiten Unternehmen dabei, das nötige Wissen intern aufzubauen. Denn Transformation gelingt nur, wenn sie verstanden, getragen und gelebt wird.

Simon Hefti: Wir orientieren uns an vier zentralen Mehrwerten: Umsatz steigern, Kosten senken, Risiken minimieren, neue Potenziale erschliessen. Die Bandbreite reicht von automatisierter Offertenerstellung im Handwerk bis hin zu Chatbots im Spitalalltag oder Entscheidungsmodellen zur CO₂-optimierten Stromnutzung im Rechenzentrum. Wichtig ist: Viele dieser Lösungen liefern bereits in der Anfangsphase messbaren ROI – oft in Wochen oder Monaten.

Welche Rolle spielen externe Rahmenbedingungen wie Regulierung, geopolitische Entwicklungen oder Marktdruck eine Rolle für datengetriebene Transformation?

Simon Hefti: Unternehmen agieren heute nicht nur innerhalb ihrer eigenen vier Wände. Regulatorische Entwicklungen, geopolitische Spannungen, neue Marktanforderungen – all das verändert die Spielregeln. Deshalb unterstützen wir unsere Kunden nicht nur technisch, sondern auch dabei, die externen Rahmenbedingungen zu verstehen und strategisch zu nutzen. Gerade in Europa sehe ich eine gewisse Zurückhaltung gegenüber neuen Technologien – oft dominiert das Sicherheitsdenken vor dem Gestaltungswillen. Aber: Wer zu lange zögert, überlässt anderen das Spielfeld.

Unsere Überzeugung ist: Jetzt ist der richtige Moment, um Verantwortung zu übernehmen – als Unternehmen, als Branche, als Standort. Dazu braucht es Orientierung, Mut und Umsetzungskraft. Genau das bringen wir ein – mit interdisziplinären Teams, tiefem Fachverständnis und einem klaren Ziel: mit Daten Wirkung zu erzielen.

Ist datengetriebene Transformation letztlich eher Kulturwandel als Technikprojekt?

Simon Hefti: Absolut. Der Film Moneyball mit Brad Pitt zeigt es schön: Man braucht die Offenheit, Gewohntes zu hinterfragen, und die Bereitschaft, neue Werkzeuge zu nutzen. Das gilt für Grosskonzerne ebenso wie für KMUs. Entscheidend ist: Daten alleine nützen nichts – erst mit dem richtigen Mindset entsteht aus ihnen Wert.

Wohin geht die Reise?

Simon Hefti: AI wird nicht nur leistungsfähiger, sondern auch zugänglicher: kleiner, energieeffizienter, eingebettet in Produkte. Ob Drohne, Auto oder CRM – AI wird Bestandteil des Alltags. Entscheidend ist, jetzt die Grundlagen zu legen: belastbare Daten, klare Ziele, Bereitschaft zur Veränderung.

Hans Peter Gränicher: Der Wandel kommt – die Frage ist: Gestalten wir ihn? Unternehmen sollten jetzt ihre Kernstärken analysieren und sich fragen: Wie kann AI mir helfen, diese auszubauen? Genau dabei begleiten wir sie – mit Know-how, Kreativität und Neugier.

Und wie bleibt D ONE selbst am Puls der Zeit?

Simon Hefti: Auch für uns ist Veränderung die einzige Konstante. Unsere Aufgaben und Dienstleistungen entwickeln sich laufend weiter – das ist Teil unserer Identität.

Hans Peter Gränicher: Unser Selbstverständnis als Unternehmen basiert auf drei Säulen: Erstens der Anspruch, dass das, was wir tun, Weltklasse ist. Zweitens nehmen wir eine «Leading-Voice»-Rolle ein und tragen aktiv zu unserem Ökosystem bei. Und drittens – und am wichtigsten – verstehen wir uns als «Talent Heaven»: Wir bringen die besten Köpfe in einem förderlichen, positiven Umfeld zusammen und bieten ihnen attraktive Entwicklungsperspektiven. Daraus folgt, dass wir ein gewisses Wachstum sicherstellen und immer wieder neue, innovative Themen anpacken, um persönliches Wachstum für unsere Talente zu ermöglichen. Dieses Umfeld erlaubt es uns, vorne mitzuspielen – und eröffnet zugleich unseren Kunden neue Blickwinkel und frischen Gestaltungswillen.

Tipp-Box

Mit diesen drei praxisnahen Tipps stellen Sie die richtigen Weichen, um Daten und KI in Ihrem Unternehmen zielgerichtet und wirkungsvoll zu nutzen.

1. «It’s a Journey»

Der Umgang mit Daten und der Einsatz von AI sind kein einmaliges Vorhaben, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Sehen Sie den Weg als Reise: Lernen, anpassen, verbessern – Schritt für Schritt. Dafür braucht es Geduld, Lernbereitschaft und den Willen zur Weiterentwicklung.

2. Fokus auf Mehrwert - kein “Gugus”

Fangen Sie dort an, wo ein klarer Nutzen erkennbar ist – etwa bei einem konkreten Anwendungsfall mit überschaubarem Aufwand. So schaffen Sie erste sichtbare Erfolge und bauen Vertrauen in datenbasierte Lösungen und AI auf. Bleiben Sie dabei fokussiert: Vermeiden Sie technologische Spielereien, die interessant wirken, aber keinen echten Beitrag zum Ziel leisten.

3. Leadership Engagement

Datengetriebene Transformation gelingt nur, wenn sie aktiv von der Führung mitgetragen wird. Es genügt nicht, die Verantwortung an die IT zu delegieren. Führungskräfte müssen die Vision verstehen, sie glaubwürdig kommunizieren – und den Wandel sichtbar vorleben. Ihre Haltung prägt Akzeptanz und Dynamik im gesamten Unternehmen.